Mittwoch, 30. Juni 2010

Quo Vadis GeoVenatores ?


Seltsamer Titel oder ?

Eine Frage, die aber dennoch zu Recht gestellt wird :

Wohin geht die Reise ihr GeoCacher ?

Seit Wochen betrachte ich die Community und ihre Aktivitäten mit gemischten Gefühlen, da ich denke, daß einige Entwicklungen unserem Hobby nicht sonderlich förderlich, wenn nicht gar schädlich sind :

1.) Sorgfalt mit den Caches anderer : Hit and Run

Gesehen bei den Caches von Janosch, Klaus und unserem eigenen Cache : Schnell die Informationen abgreifen und weg. Tarnung der Station oder gar sie wieder vernünftig herrichten ist doch wirklich egal.... Nach mir die Sintflut. Deckel von Dosen werden da nicht wieder aufgesteckt oder befestigt, die Dose an anderer Stelle mal schnell wieder abgelegt, bzw. wenn der Deckel nicht sofort abgeht gar ein ganzes gußeisernes Rohr 10 cm aus dem Boden gerissen. Schade ! So war das nicht gedacht


2.) Sorgfalt beim Auslegen : Hier muß ein Cache hin ! ?

Mancher Cache wäre an anderer Stelle besser gewesen : Muggeliges Umfeld, unsicheres Versteck oder sicherer Ärger mit der Jägerschaft: Nachdenken Jungs ! Es macht keinen Sinn Stationen nahe eines Hochsitzes oder Lecksteines für Wildpopulationen anzubringen, da hier eben das Wild zu Hause ist und nicht der Cacher. Das gibt eben den Ärger, den das Hobby nicht braucht und der vermieden werden kann. Ein schönes und ruhiges Örtchen für einen Tradi mit toller Aussicht ins Gelände kann man auch fernab der Einstände der Bewohner des Waldes auslegen. Da bedarf es dann auch keiner Warnungen vor nahen Futterstellen oder dergleichen : Einfach von diesen Plätzen fernbleiben.


3.) Was soll ein Cache bewirken ? Warum lege ich diesen Cache ?

Fragen, die - Klaus sei Dank - sich mal stellen muß. Warum lege ich einen Cache und wen will ich damit erreichen ? Gehe ich auf der Karte von GC.Com mal zur Mosel zum Field of Fuck, ähm Field of Fame, so komme ich ob dieser Gedanken zum Zweifeln : Hier gibt es ca. 120 Dosen auf engstem Raum, die in Anspruch nehmen ein "Field of Fame", also ein Ruhmesfeld zu bilden : Schöner Gedanke, aber was macht dabei ein Ausleger/ Owner mit dem Nickname "Bezirksbefruchter" ??? Ist es wirklich notwendig und vertretbar - unter Berücksichtigung des Grundgedankens des Hobbies - Naturerlebnis mit körperlicher Bewegung - daß diese Ecke der Natur schlicht zugepflastert wird mit sinnfreien Einfachdosen, die man nun wirklich nicht braucht und die dem Namen des Geländes Hohn sprechen ?





Lege ich einen Cache aus, so weiß ich wer diesen Cache angehen wird : T5 / T4 - Cacher, Wanderfreunde oder Familien usw. Auf diese Gruppen stimme ich dann das Konzept ab. Auch nehme ich doch das Gelände selbst auf und frage mich, ob es dazu eine passende Story gibt, die man in einzelnen Stationen verarbeiten kann, oder ob man schlichte Waypoints mit Zahlen/ Schlagzahlen verlegt und die Natur für sich wirken läßt. Anders wollte ich jedenfalls keinen Cache legen.


4.) Der Punkt gehört mir

Gesehen in Herborn JAC the 1st : Der Cache/ Dose wurde schlicht geklaut, d.h. die physische Dose warüber 3 Wochen weg:

Dennoch loggen Cacher einen Found. ! ? Wie geht das ? War es nicht mal in der Vergangenheit klar, daß es auf den Eintrag im Logbuch ankommt, bevor ich einen Found logge ? Scheinbar vorbei. Bei meinem Earthcache kann ich auch immer wieder feststellen, daß Cacher nicht bereit sind die Antworten für die Fragen zu suchen, sondern mir schreiben - nach dem Found it Log ohne Freigabe - "Ich denke 2 von 4 Fragen reichen auch". Schreibe ich ich Ihnen dann, daß dies nicht reicht und nach den - alten - Guidelines es eben darum geht sich neues Wissen selbständig zu erarbeiten, bekomme ich böse Mails als Antwort.

Das schönste Beispiel der letzten Wochen : Turnvater Jahn in Sinn, Tradicache : Hier gab es - den Logs folgend - mindestens 3 FTF, da mancher Finder einfach die Vorfinder durchstreicht oder ignoriert und sich selbst zum Erstfinder erklärt. So einfach ist das eben. Leute : Habt ihr noch alle Tassen im Schrank ? Diese Frage stellt sich irgendwie.

AUA zum Zweiten : Einer der bekanntesten und höchst gelobten Wandercaches - Die 7-Burgentour - ist wohl jetzt auch dran erobert zu werden : Auto herbei und einen Weg zur Froensburg ( Gibt es dort einfach nicht ) Hintergrund dieser Frechheit war wohl, daß ein Mitglied der Gruppe sich den Fuß verletzt hat, im Krankenhaus untersucht wurde und klar war, es die Tour nicht weiter gehen konnte : Egal sagt der Rest der Truppe : Ab ins Auto und hochfahren. Dabei ignorieren diese Typen jegliche Schilder mit dem Hinweis auf Naturschutzgebiet usw. Kaum zu glauben. Den hochgeladenen Bildern kann man dann noch entnehmen, daß BTW Kühltaschen und sämtliches Gelumpe gleich mit transportiert wurde, denn gemütlich, nicht spartanisch soll es für den Cacher schon sein........War der Cache nicht anders gedacht ?.....Ich denke schon


5. WKW und Konsorten. Mysteriöse Caches löst der Typ aus Lüneburg

Das Highlight für mich war die MysteryFreaks Gruppe bei WKW. Da erscheint eben bei GC ein Rätsel, das nicht auf Anhieb zu lösen ist und dann : Schwupps, wird unter Nennung der GC Nummer sofort offen gefragt wie es geht und Lösungsansätze, bzw. Lösungen im Klartext offen ins Forum geschrieben, bzw. per PM an alle, die fragen, weitergeleitet.

Natürlich habe ich auch einen Kreis von Cachern, die ich selbst frage, bzw. die mich fragen. Der Kreis ist aber in diesem Jahr reduziert worden, absichtlich, und ich gehe nicht davon aus, daß die Lösungen alsbald in aller Munde sind.

Anders aber ist das besagte Forum : Frei für jedermann wird gerade der Rätselspaß genommen und jede Hürde, die der Cache verdient und die ihn ausmachen, ausgeschaltet. AUA. Was mich dabei am meisten auf die Palme bringt : Die Cacher der örtlichen Region sind zahlreich verbreitet und leisten KEINE Lösungsbeiträge, sondern lesen nur mit, bzw. sahnen ab. Toll. Diese Cacher begrüße ich nicht mehr bei einem meiner Caches. Sie können ihn natürlich machen, aber herzlich willkommen heiße ich sie nicht mehr. Ach ja : Äußert man seinen Unmut über diese Mißstände wirft Dich die "Moderatorin" / Aggressorin wäre besser, aus der Gruppe. Vor diesem Hintergrund haben wir in der Gruppe unseres Auslegeteams beschlossen einen neuen NachtMystery/Höhlencache nicht mehr zu veröffentlichen.


6.) Rache ist Blutwurst

Wie ich jetzt höre gibt es Bestrebungen einen unserer Caches aus angeblichen Gründen der Gefahrenabwehr zu schließen. Zugegeben, das Final ist nicht Übertage erreichbar und die Baulichkeit älteren Datums. Sauer stößt mir aber auf, wer vielleicht ( es klärt sich gerade ( Warte auf eine Mail )) dahintersteckt. Da fällt die Gefahrenabwehr schlicht unter den Tisch und entpuppt sich als Scheinargument mit dem man die getroffene Eitelkeit abtarnt. Ohne weitere Worte sage ich derzeit nur.


Vielleicht nicht mehr lange....

7.) Quo Vadis ?

Ich beantworte diese Frage mit der Schließung mindestens zweier Caches und ggf. eines weiteren. Auch damit, daß ich für die Organisation eines weiteren Dillenburger Events nicht mehr zur Verfügung stehe. Allenfalls in kleiner Gruppe ohne "Eventpunkt" und ohne WKW-Freunde. Im übrigen werde ich die To-Do Liste der Caches nach dem 250. Mystery Fund arg zusammenstauchen, vielleicht bis auf einen Cache von einer Südlichen Hauptstadt eines Bundeslandes über ein gewisses Gebirge in eine Lagunenstadt....Der reizt noch wirklich....

Mal sehen.

Happy Caching

TeamSchroeder

Samstag, 5. Juni 2010

Fort Eben Emael und seine Stollen/Höhlen : Balsam für die CacherSeele

Das war wirklich Balsam für die Cacherseele :

Das Wetter strahlend mit sehr viel Sonne,

knackiges Gelände mit geographischen Besonderheiten und

eine abwechselungsreiche Tour mit Höhepunkten an Aussichten, aber auch Anforderungen.

So muß es sein. Ein Multi ( 16 Stationen ) mit Kletterstelle, der zudem über mehr als 15 km führt, dabei viele nette Stollen und Höhlungen der Landschaft zeigt, ist schon als Cacheausnahme anzusehen. Liest man dann die Logs der Besucher und stellt fest, daß - wie auch bei der 7-Burgentour - mancher den zulässigen Vorrat an Zeichen/ Log verbraucht und noch eine Note hinzufügt, um alle seine Eindrücke mitzuteilen, dann ist das schon ein Zeichen dafür, daß der Cache zur Spitzenklasse gehört. Einen solchen Cache haben wir uns für den Freitag ausgesucht und die darum liegenden Caches aller Coleur auch gleich aufgesucht.





Die Landschaft südlich Maastricht im Grenzgebiet Belgien/Niederland bei der Großgemeinde Riemst/ Kanne ist bekannt für seine zahlreichen Stollen, die aus der Zeit des Abbaus von Mergel ("ausgemergelt" ) übrig geblieben sind. Unzählige offene Stollen können dort aufgesucht werden. Mancherorts ist dort auch Vieh unterbracht ( Geruchlich beeindruckend ). Einige Caches enden daher auch in einem solchen Stollen als Station oder auch als Final. Klasse. Auch der in der 30er Jahren als Schiffahrtsweg gebaute Albertkanal, der den St.Pietersberg glatt durchschneidet bietet tolle Aussichten und Bilder. Hinzu kommt, daß auf der Westseite des Kanals das ehemals größte Fort der Welt liegt: Eben Emael. Zahlreiche große und kleinere Bunker sind auf dem Festungsdach frei zugänglich und lassen erkennen, wie man vor 70 Jahren Belgien zu verteidigen gedachte. Kaum mehr als 50 Fallschirmjäger in Lastenseglern haben dies vereitelt. Das Gelände ist übrigens jederzeit frei zugänglich, nur die unterirdische Festung ist lediglich einmal pro Monat Sonntags geöffnet.


In diesem tollen landschaftlichen Rahmen läßt es sich wirklich sehr schön Cachen. Natürlich der Ausnahmemulti : Cave Cache Kanne, aber auch mancher Tradi ist sehr zu empfehlen : Eine kleine Anlage aus Steinen mit einem Gedenkkreuz irischen Stils liegt mitten in einem offenen, recht flachen Gelände. 8 Edelstahlsäulen umschließen das Zentrum der Anlage. Drückt man dort einen Knopf, so füllt sofort Schlachtenlärm das Areal und man kann hören, fast schon sehen, - ja spüren, wie die Armeen der Franzosen und Engländer 1747 aufeinanderzustürmten und die schwere Artillerie dazwischenfeuerte. Ein simpler, aber tricky versteckter Tradi. Name "Met de Romeinen door Haspengouw : Lafelt" GC 161N1. Toll, hat mir sehr gut gefallen.


Meine Empfehlung an die, die ihre eigenen Caches nicht selbst loggen ( doch ! gibt es wirklich.... ), oder mal fremde Namen in Logbüchern lesen wollen, bzw. bereit sind mal das bekannte Areal zu verlassen um neue Gegenden und Verstecke kennenzulernen : Kanne lohnt sich und nehmt gute Cacher Freunde mit, dann kommt auch richtig Spaß auf.


Happy Caching


TeamSchroeder